hör-weiten

Von

1

also nach allem was du: so gehört hast | ange­blich:
was läuten was her­aus was durch | steck­nadeln die
mit kara­cho fall­en | gras das anstatt zu wach­sen vor
dir: nieder­bren­nt | und vor gepolter vor getöse: die
eige­nen ver­schwiegen­heit­en nicht | halt was du so:
über­hört hast nicht gehört haben woll­test | meinst
du denn immer noch: dich nur ver­hört zu haben wie
selb­st die bezahlten engel im him­mel dir was pfeifen

2

du wollest zuhören sagst du | aber deine
ver­schränk­ten arme zeigen: du möcht­est
dass nichts dich wirk­lich betritt | wollest:
dass alle seit­en gehört wer­den | nur wer
dazu gehört sagt dein ton: bes­timm ich |
bei unun­ter­brochen vib­ri­eren­dem fuß so
dass alles torkelt hältst du die unge­hörig-
keit im zaum | dein gesicht: außer sich |
man hört an dein­er stimme dass: etwas
nicht stimmt mit dir | du wollest nur der
stillen mehrheit gehör ver­schaf­fen aber
frauen: meinst du damit nicht | so sitzt
du dein zuhören wie eine ersatzhaft ab

3

aber: hast du das wirk­lich gehört was du
gehört hast | und auf wen hast du gehört
dabei | und hast du nicht zu viele horch-
posten beschäftigt um nicht hinein­hören
zu müssen in dich | weil was bekämst du
da zu hören: dass du nur gasthör­er bist in
deinem eige­nen kopf | denn an dir sports-
fre­und wer­den hör-meth­o­d­en ver­richtet:
von denen du nichts weißt | du schwörst
auf eine ver­schwörung die: der hörigkeit
gle­icht | endet zu leicht im ordinären im
vul­gären | und in: uner­hörten ver­hören

4

und was wir uns nicht alles anhören
mussten von denen die zu gern sich
selb­st reden hören: kom­man­deuren
schwadroneuren hyp­no­tiseuren und
von gou­verneuren und ani­ma­teuren
und kon­trolleuren | von mar­o­deuren
sabo­teuren kol­lab­o­ra­teuren und von
instal­la­teuren und friseuren auch | sie
schwören stein & bein: keine mal­heure
mehr | wir kön­nen es nicht mehr hören

5

nur davon willst du nichts über­hören: wie es zu
dein­er erhörung durch betörung kam | von der
ufer­ruhe deines ersten wassers | dem pro­peller-
ger­at­ter deines ersten flugs | vom gehöri­gen hall
deines ersten echos | dem lachen­den dach unter
men­schen die glück­lich sind | von den songs die
ganze jahre enthal­ten weil sie wie herz­schlag in
dich eingepulst sind | dem ton von gedicht­en die
den kos­mos auf­tun: als stern-zeichen ste­hen sie
geschrieben in dir | vom kakaoleisen schlafatem
deines duf­ten­den kindes | vom klang des gangs
an dem du von weit­em kennst: dass die liebe zu
dir kam | du kannst dich: nicht satthören daran