Gott ist ein Ingenieur

Ernst-Wilhelm Händler im Gespräch mit Andreas Puff-Trojan über seinen Roman Der Überlebende.

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ANDREAS PUFF-TROJAN In Ihrem neuen Roman find­et man erstaunliche Sätze wie „Der Schöpfer ist der allein Existierende, alles andere Daseiende ist das Werk seines Wil­lens und Wortes. Schöpfer bedeutet: Cre­ator ex nihi­lo.“ Das ist doch philosophis­che The­olo­gie in Rein­form?

ERNST-WILHELM HÄNDLER Warum sollte es im Roman nicht auch um Let­zte Dinge gehen? Romane über vor­let­zte Dinge gibt es genug. Die Haupt­per­son des Romans ist ein Inge­nieur, der keinen Zugang zu Philoso­phie oder The­olo­gie hat. Aber auch ohne den entsprechen­den Hin­ter­grund stellt er philosophis­che Fra­gen: Welche ist die Stel­lung des Men­schen im Uni­ver­sum? Wie ist der Men­sch das gewor­den, was er ist, was wird aus ihm?

PUFF-TROJAN Die „cre­atio ex nihi­lo“ zielt auf den Schöpfer­gott, der buch­stäblich aus dem Nichts das Uni­ver­sum, die Welt, die belebte Natur, den Men­schen erschaf­fen hat. Diese Gedanken­po­si­tion hat ihre Tück­en. Denn, wenn Gott aus dem Nichts etwas, ja, alles erschaf­fen hat, dann ist das Nichts nicht nichts! Als the­ol­o­gis­che, aber auch als kos­mol­o­gis­che Speku­la­tion begeg­net man diesem Nichts doch auch in Ihrem Roman?

HÄNDLER Die Physik zeigt ziem­lich überzeu­gend, dass es das reine Nichts nicht gibt. Unser Uni­ver­sum ist nicht aus dem Nichts ent­standen, da war schon etwas. Gegenüber dem Wun­der des Uni­ver­sums ist das,