Seniorenresidenzclub

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Auf Büh­nen will sie nie­mand mehr haben und hat sie schon vorher kein­er haben wollen. Sie haben kein Vor­leben auf Büh­nen. Sie erin­nern nie­man­den an frühere Zeit­en. Oder wenn, dann nicht angenehm. Man hat es genau­so selb­st wie jed­er andere zu keinem Vor­leben gebracht, von dem jet­zt noch wer ein Wieder­au­fleben haben möchte.

Wenn man sich erin­nern und erin­nern lassen will, muss jemand ein­ge­laden wer­den, den später auch nie­mand mehr auf Büh­nen sehen will, der auch kein Vor­leben auf Büh­nen hat, nur das, was er spielt. Oder es kommt wer, der nicht mehr auf Büh­nen ste­ht, der aber etwas gemacht hat, das daran erin­nert, das ihn zurück auf die Büh­nen bringt. Auf andere Büh­nen als die früheren, wo sie alle miteinan­der zu find­en waren, die einen darauf, die andern davor. Weniger schw­er­hörig, weniger steif. Endlich 14, endlich 16, endlich 18.

Wer kommt, war ein Star. Zu sein­er Zeit, zu ihrer Zeit. Mit sein­er Biogra­phie, mit ihrer Biogra­phie. Er, der Star, sie, die Fans. Er, der, von dem alle wis­sen wollen, wie es damals war, sie, die, von denen nie­mand mehr hören will, wie es damals gewe­sen ist. Alle wis­sen es, und alle wis­sen es von allen, es war zu wenig, und deshalb muss man es ständig beto­nen, und noch ein­mal und noch ein­mal erzählen. Bei Stars ist das anders, irgen­dein Geheim­nis gibt es immer zu enthüllen, irgen­det­was gibt es immer, von dem man bis dahin nicht dachte, dass es eines Tages her­auskom­men wird.

Ihr Star kommt immer wieder, raten­weise, Kapi­tel um Kapi­tel. Gemein­sam mit ihm gehen sie sein und ihr früheres Leben durch. Seinem Vor­leben auf der Bühne, seinem und ihren Vor­lieben vor und nach der Bühne. Sie sind seine größten Fans. Wenn er kommt, hat er die Gitarre mit. Er hat sich wochen­lang darauf vor­bere­it­et, dass er bei Stimme bleibt. Die Höhen unten, die Tiefen nicht mehr da, irgen­det­was in der Mitte, das gemein­sam mit ihnen nach den den Tönen sucht, mit denen sie seinen größten Hit sin­gen, „Poor Boy“, von ihm begleit­et, so wie sie ihn früher gemein­sam am Lager­feuer ohne ihn in ihrer Mitte nachge­spielt und nachge­sun­gen haben.