Pedro Schmitz wuchs in der niederrheinischen Provinz auf, an der deutsch-niederländischen Grenze, in einer Stadt namens Kleve, niederländisch Kleef, französisch Clèves, lateinisch Clivia, kleverländisch Kleff. Er hatte zwei Schwestern und einen Bruder, Rosalie, die ältere Schwester, starb im Alter von vier Jahren an einer Virusinfektion. Die Vorfahren seines Vaters waren Handwerker gewesen, unter die sich der eine oder andere Pfarrer, die eine oder andere Lehrerin gleichsam wie eine Blume ins Gemüsebeet verirrt hatten, während die Mutter aus einer Bauernfamilie aus Pontevedera in Galicien stammte und kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs in einem Weiler unweit des kantabrischen Meers das Licht der Welt erblickte. Mit zwölf Jahren kam sie mit ihren Eltern und drei Brüdern nach Deutschland, zunächst in die alte Kaiserstadt Aachen, dann ins westfälische Gütersloh und schließlich nach Kleve, wo die Mutter als Putzfrau und der Vater in der Gastronomie ihr Auskommen fanden, bis sie sich, da legte Schmitz‘ Mutter am Johanna-Sebus-Gymnasium gerade ihr Abitur ab, dazu entschieden, ein Restaurant zu eröffnen.
Pedro Schmitz begann nach dem Abitur eine Banklehre, die er nach einem Jahr abbrach, um sich an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg für Anglistik und Neuere Geschichte zu immatrikulieren. Nach der Zwischenprüfung ging er für ein Jahr an die University of Missouri in Columbia, wo er das Studium etwas schleifen ließ und sich mehr und mehr der Musik widmete. Er spielte in der Studentenband No Ground, begann eigene Country-Rock-Songs zu schreiben und träumte von einer Karriere als Musiker. Drei Monate nach seiner Ankunft lernte er Polly Sherman bei der Buchausleihe kennen. Sie studierte Cultural anthropology und stammte aus Covington, Louisiana. Ihr Vater, ein renommierter Theologieprofessor, war mit dem Schriftsteller Walker Percy befreundet, der ihn zweitweise zu den monatlichen Treffen der Söhne und Töchter des apokalyptischen Zeitalters mitnahm.
Mitte Juni mieteten Polly und Pedro einen roten Chrysler Shadow und