Der Junge

Von

Gop­pel erscheint als let­zter. Dafür ist er der Aufgeregteste, der Aufge­dreht­este von uns. Ob wir es schon gese­hen hät­ten? Natür­lich wis­sen wir alle, die Mis­chku­lik, Kirschbaumer und ich, wovon er spricht. Die Bilder, die Gop­pel hüpfen, die ihn die Arthrose vergessen lassen, all jenes, was ihn nieder­drückt, ihn mehr nieder­drückt als jeden von uns, was sich in den ver­gan­genen Jahrzehn­ten anges­taut und verdichtet hat und ihn von allen Seit­en bedrängt und die Luft zum Atmen nimmt, wir haben sie natür­lich bere­its gese­hen, die Bilder. Die Misch kramt ihr Smart­phone aus der Tasche, sie ist die einzige von uns, die so ein Ding besitzt, drückt und wis­cht hier und da, und schon erscheint er wieder auf dem kleinen Bild­schirm, der dicke Zwycies­ki Banor.

Wie feist er gewor­den ist in let­zter Zeit, wie sehr die ihn aus­pol­sternde Kör­per­masse nach oben gequollen ist und seinen Hals ver­schluckt hat. Es hin­dert ihn jedoch nicht daran, Min­is­ter­präsi­dent, so nen­nt er sich wie zum Hohn immer noch, zu geifern. Während neben ihm, links und rechts vom Sock­el des kleinen Red­ner­pults, Mäd­chen in den grün­weißen Lan­des­far­ben ste­hen, hüb­sch alle­samt, schlank, lang­beinig, großbusig, kurzbe­rockt, mit Blu­menkränzen im Haar alle­samt, poltert er. Banor ist im zweit­en Teil sein­er Tirade ange­langt, wo er, nach­dem er im ersten Teil seinen Zuhör­ern Angst gemacht hat, den Ver­lust ihrer ver­meintlichen Frei­heit, ihres ange­blichen Wohl­standes, ihrer schein­baren geisti­gen Unab­hängigkeit, sog­ar ihrer kör­per­lichen Unversehrtheit her­auf­beschworen hat, nun eine imag­inäre Sense schwingt und alle hin­wegsenst, es andro­ht, es ver­bal schon ein­mal vorex­erziert, die sich gegen die, nach Banors spe­ichel­sprühend geschleud­erten Worten, legit­i­men Groß­mach­tansprüche sein­er Kul­tur­na­tion, let­ztlich gegen ihn selb­st, weil zwis­chen ihn und der Kul­tur­na­tion, die er zu lieben vorgibt wie sein Leben, kein Unter­schied beste­he, zu stellen sich anmaßen. Er werde das nicht zulassen, ruft er, und die Menge auf dem mit Fah­nen ring­sumher geschmück­ten Stadt­platz, die Kam­era zeigt rote, aber entzück­te Gesichter, vor Jubel aufgeris­sene Mün­der, johlt wie mit ein­er Stimme begeis­tert auf. Er werde, ruft Banor, die Geg­n­er, die sich den legit­i­men Ansprüchen des stolzen Volkes, dem vorzuste­hen er die Ehre habe, zer­quetschen wie lästige Fliegen. Er werde Schluss machen mit dem Krätze ver­bre­i­t­en­den Geschmeiß. Er werde es zusam­men­treiben und dann mit dem Flam­men­wer­fer der Vorse­hung in die Brut der Nieder­tra­cht hinein­hal­ten. Der selb­ster­nan­nte Prze­wod­nik wieder­holt, einen Beifallssturm sein­er Anhänger abwartend, auskos­tend, die For­mulierung Flam­men­wer­fer der Vorse­hung und zieht dabei aus seinem zu engen Jack­ett ein Mess­er her­vor, wie er es vielle­icht bei seinen Touren in der Hohen Pust­ka, bei denen er sich so gerne, in Gebirgs­bächen badend, in ein Wurst­brot beißend, fil­men lässt, dabei hat. Er werde, ruft er, aus­merzen, und klappt das Mess­er auf, was aus­ge­merzt gehöre, sagt es, hat es noch nicht voll­ständig aus­ge­sprochen, als er mit dem Mess­er in der Recht­en ausholt und sich mit dem Mess­er, offen­bar ein schar­fes, ein spitzes Mess­er, in die linke Hand sticht, seine linke Hand mit dem Mess­er durch­bohrt und sie auf dem kleinen Red­ner­pult fes­t­nagelt.

Die Kam­era hat die Szene detail­ge­nau einge­fan­gen, das aus der Hand her­vor­sick­ernde Blut, den auf­schreien­den Banor, der­weil vom entzück­ten, entrück­ten Pub­likum unten kaum ein­er mit­bekom­men haben dürfte, begrif­f­en haben dürfte, was soeben geschehen ist. Das Kreis­chen ihres Prze­wod­nik wer­den die meis­ten als Aus­druck seines patri­o­tis­chen Furors gew­ertet haben. Erst als zwei Sicher­heit­sriesen, ein­er von links, ein­er von rechts, auf Banor zustürzen, einen Anschlag ver­mu­tend ihn abschir­men, ihn in Deck­ung und also unter das Pult zu drück­en ver­suchen, was aber nicht möglich ist, weil die Hand im Holz fest­steckt, bricht sich die Erken­nt­nis auf dem Stadt­platz Bahn, dass etwas Außergewöhn­lich­es, wom­öglich Erschüt­tern­des passiert ist, fährt ein Schock mit Eis­eskälte in die erhitzte Menge und lässt sie ver­s­tum­men.

Gop­pel dage­gen ist über­haupt nicht stumm. So glühend, so berauscht habe ich ihn lange nicht mehr erlebt. Vielle­icht hat er nachge­holfen, bevor er sich aufgemacht hat zu unserem Mittwochstr­e­f­fen im Ernesto. Habt ihr das gese­hen, fragt er uns mit sich über­schla­gen­der Stimme und blickt der Rei­he nach Misch, Kirschbaumer und mich an mit ein­er Miene, die seine Begeis­terung über­tra­gen möchte. Ich glaube, er schaut auch Raspel an auf dessen leeren Stuhl. Zack, rein, ruft Gop­pel und imi­tiert mit einem imag­inären Mess­er in der Hand die Banorsche Selb­stauf­spießung. Wie ein angestoch­enes Schwein hat er geschrien, ruft Gop­pel. Er schaut uns alle an, als wolle er jeden Moment auf­sprin­gen und die Arme in die Höhe reißen, was uns ani­mieren soll, es ihm gle­ichzu­tun.

Mit einem Mal ist er wieder jung. Wir alle sind mit einem Mal wieder jung. Vielle­icht nicht in dem Maße wie Gop­pel, der schon immer mit einem kindlichen Gemüt geseg­net gewe­sen ist, dem wir immer schon seine Naiv­ität vorge­hal­ten haben, aber immer­hin. Aus Misch viel zu großen kugel­run­den Augen, früher sind sie groß und kugel­rund gewe­sen, ob sie es in den ver­gan­genen Jahren noch gewe­sen ist, kann ich gar nicht sagen, weil sie mit gesenk­tem Kopf durch die Welt gegan­gen ist und einen, selb­st wenn sie mit dir gesprochen hat, kaum ange­se­hen hat, leuchtet es. Sie leucht­en wieder, diese Mis­chau­gen, die ich immer bewun­dert habe. Sie sind wieder groß und kugel­rund wie früher und vielle­icht glänzen sie sog­ar feucht.

Kirschbaumer sein­er­seits grinst. Wann habe ich Kirschbaumer zulet­zt so grin­sen gese­hen? Er grinst wie jemand grinst, der sich Wei­h­nacht­en eines, schon was die Aus­maße bet­rifft, volu­minösen Geschenks sich­er ist, der im tief­sten Herzen weiß, dass er sich dieses Geschenk ver­di­ent hat, dann aber, als die Bescherung anste­ht, ein Päckchen zugedacht bekommt, in das besten­falls eine Wal­nuss hinein­passt, der sich die Ent­täuschung tun­lichst verkneift, auf die neck­enden Sprüche, die rings um ihn her aus­ge­sendet wer­den, mit Läs­sigkeit reagiert, der später, reich­lich später, als die Gesellschaft sich erhebt, um zum Essen­stisch zu gehen, vor einen Vorhang geführt wird, dem vor diesem Vorhang Moment mal, Fre­und­chen gesagt wird, dem dieser Vorhang vor der Nase wegge­zo­gen wird, tataaa, und er sieht, dass hier sein Geschenk, das volu­minöse, das einzig wahre, auf ihn wartet, und er grinst, und sein Grin­sen will sagen, er habe es doch immer gewusst, nicht nur erhofft, son­dern gewusst. So grinst Kirschbaumer.

Während Kirschbaumer also selig grinst, gerät Gop­pel, wie man so sagt: aus dem Häuschen. Das let­zte Mal, dass dies der Fall gewe­sen ist, liegt, wenn ich die Zeitspanne richtig ermesse, ach ja: die Zeit, mehr als zehn Jahre zurück. Damals hat er sich mit der Arbeits­gruppe Men­schen­rechte, alle sind, schon damals, viel jünger gewe­sen als Gop­pel, vor der wol­wodis­chen Botschaft angeket­tet. Zwanzig Stun­den in ein­er Arrestzelle hat ihm das einge­bracht und eine Geld­strafe in Höhe von zehn Tagessätzen wegen Wider­stands gegen die Staats­ge­walt, doch das, hat er damals gesagt, noch Wochen später hat er das gesagt, damals als wir uns noch im Gotts­man­ns­grün­er getrof­fen haben mittwochs, habe sich mehr als gelohnt. Irgend­wann nach Ablauf der besagten Wochen, muss Gop­pel gedäm­mert sein, dass es sich doch nicht gelohnt hat, und er hat sich wieder zurück­ge­zo­gen in das besagte Häuschen. Habe ich ihn gebeten, mich bei den Recherchen für mein Pro­jekt über Arbeit­er­lieder zu unter­stützen, habe ich mir laue Aus­flüchte anhören müssen, die Gop­pels tat­säch­lichen Beweg­grund, näm­lich keine Lust zu haben, schon gar keine Lust auf so etwas, nur müh­sam kaschiert haben. Selb­st Misch, mit der er zu Schulzeit­en ein Paar gewe­sen ist, ein Ver­hält­nis, das später in eine Durchdick­und­dün­n­fre­und­schaft über­gan­gen ist, hat sich zulet­zt Absagen einge­han­delt, wenn sie Gop­pel aufge­fordert hat, ihr beim Verteilen von Handzetteln oder bei der Essen­saus­gabe für fre­dis­che Flüchtlinge zur Hand zu gehen. Haben wir uns mittwochs getrof­fen und sind ins Reden gekom­men, ich glaube, er hat zulet­zt Angst davor gehabt, ins Reden zu kom­men, lasst uns ein paar Par­tien Rom­mé spie­len, hat er gesagt, das Bil­lard, bei dem er durch Hin­ter­legung ein­er Münze bere­its seine Ansprüche angemeldet hat, sei jet­zt frei, hat er gesagt, wenn wir disku­tiert haben, was hier bei uns sich ereignet und in der Welt über­haupt, wie dies bei uns mit der Welt im Zusam­men­hang ste­ht und was dage­gen zu tun sei, was dage­gen von uns getan wer­den kann, hat er, Gop­pel, immer häu­figer in let­zter Zeit Was sollʼs gesagt, Was bringtʼs, und ist aufge­s­tanden, um sich an der Theke ein weit­eres Bier ein­schenken zu lassen.

Jet­zt aber, nach­dem wir zum zweit­en Mal auf Mischs kleinem Dis­play mitange­se­hen haben, magisch ange­zo­gen davon und nicht in der Lage, die Augen zu wen­den wir alle­samt, wie Banor inmit­ten sein­er geifer­n­den Ansprache das Mess­er zieht und es sich mit Wucht, als Zuschauer ist man als mod­ern­er Men­sch an einiges gewöh­nt und nimmt, weil an einiges gewöh­nt, kaum mehr etwas für ernst und echt, in die Hand­fläche und durch diese hin­durchrammt, dass es keinen Zweifel am Ernst und Echt geben kann, ist alles vergessen. Vielle­icht hat sog­ar Kirschbaumer vergessen, für einen Moment vergessen, was er nicht vergessen kann, auch nicht vergessen will, wie ich glaube, was ihm, wie ich glaube, tagtäglich vor Augen ste­ht, näm­lich wie sein bester Fre­und Raspel erschossen wird, damals in Chuquisaco, mehr als vier Jahrzehnte ist das her, wo sie, als soge­nan­nte Entwick­lung­shelfer unter­wegs, den Sil­ber­mi­ne­nar­beit­ern vorge­betet haben, welch­es Geheim­nis hin­ter der ursprünglichen Akku­mu­la­tion steckt und was es heißt, ein selb­st­bes­timmtes Leben zu führen.

Wir sind, wie wir da gesessen sind all die Zeit jeden Mittwochabend, zuerst im Gotts­man­ns­grün­er, später dann im Ernesto, ver­schanzt hin­ter unseren Rom­mékarten, wie Pflau­mentof­fel gewe­sen, Zwetschgen­män­nchen. Wie diese unge­lenken schwarzen Gestal­ten sind wir gewe­sen mit den aufgek­lebten spaßi­gen Gesichtern, mit dem Pap­pzylin­der auf dem Kopf, dem Leit­erchen in der Arm­beuge, die uns als Schorn­ste­in­feger, mit dem kari­erten Kopftüch­lein und dem winzi­gen Korb, die uns als Mark­tweiblein aus­gewiesen haben, so sind wir gewe­sen. Als Kinder haben wir die Pflau­mentof­fel geschenkt bekom­men, eine Süßigkeit, eine Spezial­ität, zum Naschen gemacht, aber statt sie wegzuschmausen, sind sie ins Regal gestellt wor­den, wo sie hin­ter Büch­ern, hin­ter Nippes geschoben und dann vergessen wor­den sind, überse­hen wor­den sind, wo sie einges­taubt sind und mehr und mehr ver­schrumpelt, wo sie mit der Zeit unge­nießbar gewor­den sind.

Pflau­mentof­fel sind wir gewe­sen und haben aus unserem Regal kaum mehr her­auss­chauen kön­nen all der Dinge wegen, die sich vor uns ange­sam­melt haben. Bis wir den kahlen Nywele haben schreien hören mit sein­er tiefen Stimme, die son­st immer nur gebrummt hat, wenn er die Knos­sa hat abschlacht­en lassen, wenn er die Blut­dia­man­ten verkauft hat, wenn er zu Gast gewe­sen ist bei den Präsi­den­ten und Kan­zlern der soge­nan­nten freien Welt, von ihnen umschme­ichelt wor­den ist, weil er etwas zu bieten gehabt hat, Yttri­um, Samar­i­um, Gadolin­i­um, was die anderen gebraucht haben. Aber mit einem Mal hat er geschrien, der kahle Nywele, und seine tiefe, vib­ri­erende Stimme ist umgekippt dabei ins Grelle und Zack­ige. Mit sein­er Gabel hat er sich bei einem Emp­fang zu seinen Ehren, hat es sich im Ely­seepalast oder auf Schloss Drot­tning­holm zuge­tra­gen, egal, ins Auge gestochen. Es mag Loup de mer mit Lan­gosti­nos auf Spargel in Cham­pag­n­er­soße und Grat­in­taler serviert wor­den sein, es mag sein, dass man sich auf angenehm­ste Weise aus­ge­tauscht, vielle­icht Anek­doten zum Besten gegeben hat, die man mit nicht anwe­senden Namhaftigkeit­en selb­st erlebt hat, es mag sein, dass man auf das Wohl von diesem und jen­em angestoßen hat, Genaueres hat die Presse nicht über­mit­telt, doch wohl, von eini­gen weni­gen, immer den sel­ben Bildern begleit­et, wer hat wohl geis­tes­ge­gen­wär­tig oder ein­fach aus pur­er Gewohn­heit sein Handy gezückt, dass sich der kahle Nywele seine vor Speisen­schmiere glänzende Gabel ins Auge ger­ammt hat. Mit kein Zögern zulassender Vehe­menz, so ist es der Weltöf­fentlichkeit mit­geteilt wor­den, habe der schwere, der stäm­mige Mann sich das zinkige Besteck, ger­ade habe er seinem Neben­mann an der Tafel noch auf eine Lau­nigkeit geant­wortet, ins Auge, in sein linkes, gebohrt. Er, der kahle Nywele, sei daraufhin aufge­s­tanden, hochge­fahren sei er und mit dem sil­bri­gen, dem funkel­nden, dem den Kro­n­leuchter­schein reflek­tieren­den Teil im großen dunkel­braunen Schädel für zwei, drei Sekun­den regungs­los dage­s­tanden, erst dann habe er zu brüllen begonnen vor Schmerz, vor Schock, erst dann sei er, mit den mächti­gen Armen sinn­los in der Luft hantierend, zusam­menge­brochen, erst dann sei Dien­st­per­son­al, seien Per­so­n­en­schützer ihm beige­sprun­gen und hät­ten, die Hil­flosen, zu helfen ver­sucht. Wir, tief hin­ten in unserem Regal, haben ihn schreien gehört, den kahlen Nywele. Wir haben uns ange­se­hen in unser­er spaß­gesichti­gen Erstar­rung, dafür hat es gere­icht, und wie Hun­dert­tausende andere auch haben wir uns gefragt, ob ver­standen wer­den kann, Dro­gen, Gift, ein Atten­tat, es ist wild spekuliert wor­den, was wir nicht ver­standen haben.

Einige Wochen später, als sich Died­er­ick Pieter­szoon ins Bein geschossen hat, haben wir Mittwochso­rak­ler im Ernesto geglaubt, es schon bess­er zu ver­ste­hen. Im Gegen­satz zum Nywelevor­fall hat es von der Pieter­szoon­inzi­denz bewegte Bilder gegeben, die in ras­an­ter Weise kopiert und auf allen Kanälen wieder und wieder abge­spielt wor­den sind. Wieder und wieder haben wir sie uns ange­se­hen, die Parade zum Jahrestag der Hys­trixrev­o­lu­tion, die Kampf­jets, die über den Platz der Erhe­bung gedonnert sind, die gewienerten Panz­er und Haub­itzen, die mobilen Abschuss­ram­p­en mit ihrer imposan­ten Raketen­fracht und natür­lich in Reih und Glied, per­fek­te Men­schen­quad­er bildend, die schnieken Infan­ter­is­ten, die mit geschul­terten Gewehren, die Beine in die Waa­grechte wer­fend, stech­schrit­tig vor­bei­de­fil­iert sind an der Haupt­tribüne, in dessen Mitte, einger­ahmt von orden­be­hangenen Mil­itärs mit viel zu großen Mützen auf den Köpfen, Died­er­ick Pieter­szoon gesessen ist und das Geschehen, gelang­weilt, mit Wohlwollen, wer weiß, ver­fol­gt hat. Wir haben gese­hen, wie der Kapdik­ta­tor seinem neben ihm sitzen­den Vertei­di­gungsmin­is­ter die glänzend schwarze Pis­to­len­tasche, die dieser am Gür­tel getra­gen hat, öffnet, wie er, Pieter­szoon, die Lasche mit dem Druck­knopf, vielle­icht ist es ein Druck­knopf gewe­sen, nach oben biegt und die Pis­tole, schwarz und glänzend auch die, her­auszieht, wie er die Pis­tole, wie nicht wis­send, was das eigentlich ist, was er damit soll, für einige Momente in der Hand hält, wie sein Vertei­di­gungsmin­is­ter ihn ent­geis­tert ansieht, her­rlich dieser Blick, und wie Pieter­szoon dann die Sicherung an der Waffe löst, sich diese mit dem Lauf auf den eige­nen Ober­schenkel auf­set­zt und abdrückt. Obwohl es laut gewe­sen ist, eine Mil­itärkapelle dröh­nend, blech­ern und ohne Unter­lass gespielt hat, ist der Schuss auf den Auf­nah­men deut­lich zu hören gewe­sen. Als hätte alles ring­sumher, akustisch zumin­d­est, mit einem Mal seine Bedeu­tung einge­büßt, hat der Schuss alles über­lagert, hat nur noch dieser Schuss gezählt, hat alles schein­bar, wir Betra­chter ganz sich­er, im Nach­hall des Schuss­es den Atem ange­hal­ten, als wäre nicht länger ver­bürgt, dass es über­haupt in irgen­dein­er Weise weit­erge­ht nach diesem Schuss.

Pieter­szoon hat geschrien so wie vor ihm der kahle Nywele geschrien hat und wie nach ihm Zwycies­ki Banor schreien sollte. Pieter­szoon hat seinen schmallip­pi­gen Mund aufgeris­sen und geschrien vor Pein, die ihn ange­sprun­gen hat wie ein Raubti­er. Die Tribüne ist in Aufruhr ver­set­zt gewe­sen, in diejeni­gen, die sie bevölk­ert, die andächtig die Parade bewun­dert haben, ist zuck­ende, Panik ahnen lassende Bewe­gung gekom­men. Alles ist hinge­zo­gen wor­den auf diesen Pieter­szoon­schrei, auf diesen Pieter­szoon­mund, der dun­kle Abfluss, in dem alles auf dieser Tribüne zu ver­schwinden gedro­ht hat, ehe die in allen Nachricht­ensendun­gen ver­bre­it­eten Auf­nah­men abge­brochen sind.

Bis zu uns ins Ernesto ist dieser Schrei vorge­drun­gen. Schon der Nywe­leschrei hat uns aufmerken lassen. Der Pieter­szoon­schrei aber ist uns wie ein Strom­stoß in die Glieder gefahren. Was zusam­menge­sunken gewe­sen ist, hat sich wieder aufgerichtet. Die Gesichter, die verknif­f­ene gewe­sen sind, haben sich geglät­tet, die von Gop­pel und Misch und auch mein eigenes. Kirschbaumer hat, als der Schuss von Pieter­szoon ins eigene Bein pub­lik gewor­den ist, als erst der Schuss und dann sein Schrei den Plan­eten für einen Moment haben erzit­tern lassen, den roten Stern wieder angesteckt ans Revers. Misch, das hat sie uns am Abend im Ernesto mäd­chen­haft feix­end erzählt, hat bei sich zu Hause die zu ein­er Demon­stra­tion gegen die Abholzung des Bach­ham­mer Forstes aufrufend­en Flug­blät­ter in die Luft gewor­fen, dass diese tat­säch­lich geflo­gen sind. Etwas wie Hoff­nung auf Gerechtigkeit, ein Zipfelchen dieser Hoff­nung, ist von uns irgend­wo in der Ferne aus­gemacht wor­den. Obwohl nie­mand von uns an eine höhere Instanz glaubt, ich denke, das mit Fug behaupten zu dür­fen, obwohl jed­er von uns mit den Sys­te­men der Gän­gelung, die mit der Pos­tulierung ein­er höheren Instanz ein­herge­hen, ver­traut ist und diese mit Entsch­ieden­heit als men­schen­ver­ach­t­end von sich weist, habe ich gespürt, damals als Pieter­szoon geschrien hat, dass jed­er von uns, Gop­pel, Misch, Kirschbaumer, ich auch, sog­ar Raspel auf seinem leeren Stuhl, sich nicht hat enthal­ten kön­nen, einen wie auch immer geart­eten Welt­geist aufleben zu lassen, der sich entschließt, endlich entschließt, uns mit sein­er Gegen­wart zu beglück­en und die in Schieflage ger­ate­nen Dinge ger­adezurück­en.

Inzwis­chen weiß ich, dass dem nicht so ist. Inzwis­chen hat sich Banor selb­st aufge­spießt, und ich weiß, wer dafür ver­ant­wortlich ist. Wer den kahlen Nywele ver­an­lasst hat, die Gabel gegen sich zu wen­den, wer Pieter­szoon ver­leit­et hat, die Pis­tole gegen sich zu richt­en, ich weiß es. Was ich nicht weiß, ist, ob die anderen es hören wollen. Gop­pel fuchtelt der Bedi­enung und bestellt, zur Feier des Tages, eine Runde Dirndl­brand. Misch glänzt, und ab und zu kichert sie, ohne Grund schein­bar, aber natür­lich gibt es einen Grund für ihr Kich­ern und wir ken­nen ihn. Kirschbaumer über­legt, wer als näch­ster an der Rei­he sei, wer sich aus dem fliegen­den Flugzeug stürzt, ohne Fallschirm wohlge­merkt, wer sich in der eige­nen, mit gold­e­nen Arma­turen bestück­ten, geschmück­ten Bade­wanne ertränkt, wer seinen Kopf auf die glühende Herd­plat­te legt. Hengstler, Kobrack, Wolko, sagt Kirschbaumer, was wir meinen wür­den, Wolko, Hengstler, Kobrack, wieder­holt er und gack­ert wie ein Pen­näler, der zum ersten Mal ein Pornoheft in die Fin­ger bekommt.

Als wir mit den dick­wandi­gen Schnaps­gläschen angestoßen haben, als wir die Gläschen, stumm in Rich­tung auf Raspels leeren Stuhl blick­end, einen Moment vor uns aus­gestreckt gehal­ten und ihren Inhalt dann in uns hineingekippt, als wir die Gläschen geräuschvoll zurück auf den Ernestotisch gestellt haben, verkünde ich der Runde, dass ich etwas zu sagen habe, etwas sagen muss, dass ich möchte, dass mir alle, so aufge­dreht sie auch sein mögen, für ein paar Minuten zuhören. Vielle­icht denkt Gop­pel, ich würde einen Sinn-, einen Denkspruch zum Besten geben, ein Loblied auf die Inter­na­tionale, auf Brüder­lichkeit und Aufrichtigkeit, vielle­icht leckt er sich deshalb die eh feucht­en Lip­pen. Ich aber frage, ob sie, meine Mittwochs­brüder und Mittwochss­chwest­er, meine Gle­ich­gesin­nten und mit mir Zurück­ge­bliebe­nen, sich erin­nern kön­nen, dass ich ihnen von Tobi erzählt habe, Tobias Haus­ner, einen achtjähri­gen Jun­gen, der zweimal die Woche, dien­stags, don­ner­stags, seine Abende bei mir ver­bringt? Weil sie das natür­lich nicht tun, ich annehme, dass sie das an diesem Abend ganz sich­er nicht tun, weil ihr Kopf mit anderem ange­füllt ist als mit Details aus meinem welken All­t­ag, weil es summt in ihren Köpfen vor Über­schwang, repetiere ich.

Ich berichte, hört her, sage ich, hört mir zu, sage ich, von Tobis Mut­ter, einem jun­gen Ding, die bei mir im Miet­shaus mit ihrem Jun­gen unterm Dach lebt. Ich habe sie gegrüßt, wie ich alle Haus­be­wohn­er grüße, mehr lange Zeit aber auch nicht. Ich habe irgen­deinen hohlen Unsinn zu dem Jun­gen gesagt, wie geht’s, habe ich gesagt oder: alles klar, als ich noch nicht gewusst habe, dass er Tobias heißt. Wenn ich ihn seinen Ruck­sack die Trep­pen habe hochschlep­pen sehen, habe ich ihn ange­sprochen. Okay, hat er dann geant­wortet oder: passt schon. Mehr nicht, mehr nie. Ich habe gewusst, irgend­wie habe ich es bald gewusst, dass er allein oben in der Woh­nung ist nach der Schule, alleine sich sein Essen wärmt, alleine seine Hausauf­gaben erledigt, alleine all das macht, was Jun­gen in seinem Alter machen. Denn seine Mut­ter ist immer erst gegen fünf nach Hause gekom­men.

Du hast ihr nachs­pi­oniert, sagt Kirschbaumer mit auf­s­tachel­n­dem Unter­ton, du hast am Türs­pi­on gehangen und ihr nachs­pi­oniert. Ich will ent­geg­nen, dass ich das nicht habe, aber weil dafür nun nicht der Zeit­punkt ist, weil ich meine, jet­zt anderes sagen zu müssen, lasse ich es bleiben. Ich hebe nur abwehrend die Hand. Ich winke ab. Ich erbitte mir, solche Ein­wände zurück­zustellen. Alles mit der sel­ben, der recht­en Hand.

Ich bin, sage ich, mit der Mut­ter des Jun­gen ins Gespräch gekom­men. Ich habe mir, sagen wir es so, sage ich, nach einiger Zeit erlauben dür­fen, mich nach den Umstän­den zu erkundi­gen, in denen sie mit ihrem Jun­gen lebt. Wie heißt sie? Jet­zt ist es Gop­pel, der meint, mich unter­brechen zu müssen: Wie lautet ihr Name, ihren Vor­na­men wollen wir wis­sen, sagt er und schaut mit einem Clowns­gesicht, groß die Augen, groß der Mund, die anderen an, Misch schaut er an und Kirschbaumer, ob nicht auch sie der Auf­fas­sung sind, sie als Zuhör­er hät­ten sich den Vor­na­men der Dame vom Dach, Gop­pel spricht von der Dame vom Dach, ver­di­ent. Also gut, sage ich und dass sie Franziska heißt, Franzi, dass ich sie bald schon Franzi habe nen­nen dür­fen, Franzi die Mut­ter und Tobi den Sohn, also gut.

Worauf ich hin­auswill, sage ich, um eure befleck­te Fan­tasie nicht weit­er zu stra­pazieren, um also zur Sache vorzu­drin­gen, ist, dass die allein­erziehende Franziska zweimal in der Woche, wie gesagt dien­stags und don­ner­stags, zusät­zlich und um über die Run­den zu kom­men, nachts kell­nert und dass ich mich bere­it­erk­lärt habe, den Jun­gen an diesen Aben­den zu mir zu nehmen. Manch­mal spie­len wir etwas nach dem Abend­brot, meis­tens schauen wir fern. Er sagt nicht viel, sage ich. Er stört ja nicht. Er ist ein Nicht­stör­er. Ihr müsst ihn euch als Nicht­stör­er vorstellen, sage ich. Ein kleines, dünnes, blass­es Kerlchen ist er. Ein­er, der nicht auf­fällt. Ein­er, der überse­hen wird. Der, sage ich, ich weiß es nicht, aber ich stelle es mir vor, sich in der Schule nie meldet, der allerd­ings auch nie aufgerufen wird, weil der Lehrerin, dem Lehrer gar nicht bewusst ist, dass ein­er wie Tobi über­haupt Teil der Klasse ist. So ein­er, sage ich.

Wie dem auch sei, sage ich. Und dass wir, der Junge und ich, nicht sel­ten zusam­men Nachricht­en und Polit­magazine geschaut haben. Zu Beginn habe ich ihn noch gefragt, ob das für ihn in Ord­nung sei, ob ihn das nicht lang­weile, ob er etwas anderes sehen möchte? Aber der Junge hat immer verneint. Es sei okay, hat er gesagt. Wenn ich das sehen möchte, Nachricht­en, Polit­magazine, dann schaue er sich gerne die Nachricht­en und Polit­magazine an. Dass er mich dabei studiert hat, sage ich, mich dabei studiert haben muss, mich wenig­stens beobachtet, aber wahrschein­lich studiert haben muss, habe ich lange Zeit nicht bemerkt. Vielle­icht weil ich mich zu oft, bei dem, was wir zu sehen bekom­men haben, aufgeregt habe. Schaut man sich die Nachricht­en oder sog­ar Polit­magazine an, sage ich zu Gop­pel, Misch und Kirschbaumer, dann regt man sich auf, das muss ich euch nicht erzählen. Vielle­icht bin ich bei einem Bericht über die Machen­schaften des kahlen Nywele laut gewor­den. Aufgeregt habe ich mich mit Sicher­heit, und Tobi wird es reg­istri­ert haben.

Warum ich euch das schildere? Weil der Junge, Tobi, als sich Pieter­szoon ins Bein geschossen hat, als abends die Bilder in den Nachricht­en gelaufen sind, wie er sich ins Bein geschossen hat, ich in meinem Wohnz­im­mer auf- und abge­gan­gen bin und die Arme in die Höhe gewor­fen habe, als ich gelacht habe und wahrschein­lich auch die eine oder andere Bemerkung der Genug­tu­ung geäußert habe, plöt­zlich gesagt hat, ganz neben­bei hat er es gesagt, dass er es getan hat. Ich habe, sage ich, zuerst gar nicht auf ihn gehört. Zuerst habe ich, was der Junge gesagt hat, gar nicht ein­ge­ord­net, es nicht auf Pieter­szoon bezo­gen. Wie hätte ich das auch tun sollen? Und außer­dem hat die Unge­heuer­lichkeit, die man da in den Nachricht­en zu sehen bekom­men hat, für den Moment alles andere in den Hin­ter­grund gedrängt. Aber Tobi hat gesagt, er hätte es getan. Ich habe es getan, hat er gesagt, sage ich.

Erst später, als längst etwas anderes, ein Kri­mi wahrschein­lich, was son­st, gesendet wor­den ist, als ich neben ihm gesessen bin, mich halb­wegs wieder beruhigt habe, habe ich ihn gefragt, was er vorhin gemeint habe mit sein­er Aus­sage, er hätte es getan. Etwas bei ihnen oben in der Woh­nung, etwas in der Schule, habe ich gefragt, mich daran erin­nernd, dass ich für den Jun­gen der für die Geständ­nisse Zuständi­ge sein sollte, der Ver­ständ­nisvolle, der nach Möglichkeit­en ein gutes Wort Ein­le­gende. Nein, hat Tobi geant­wortet und mich dabei nicht angeschaut, son­dern wahrschein­lich den Kri­mi ver­fol­gt, das mit dem Mann, der Kapdik­ta­tor genan­nt wor­den ist, das hätte er getan. Natür­lich habe ich das nicht ernst genom­men, sage ich. Wer hätte der­gle­ichen ernst genom­men? Mehr im Spaß habe ich den Jun­gen gefragt, wie er, was er getan haben will, denn getan habe. Ein­fach so, hat er gesagt. Ein­fach so? Ein­fach so. Und warum hast du es getan, habe ich ihn gefragt. Um dir, also mir, eine Freude zu machen, hat er gesagt, sage ich.

Natür­lich habe ich die Sache wieder vergessen. Nicht Pieter­szoons Bein­schuss, aber Tobis Behaup­tung, etwas damit zu tun zu haben. Kinder in seinem Alter denken sich solche Dinge aus, hätte ich denken kön­nen, aber ich habe gar nichts gedacht. Ich habe es ein­fach vergessen. Bis heute in den Fün­fuhrnachricht­en Banor sich das Mess­er durch die Hand rammt. Als ich gese­hen habe, wie Banor sich das Mess­er durch die Hand rammt, habe ich an Tobi denken müssen, wie er sagt, er hätte es getan. Plöt­zlich habe ich an nichts anderes mehr denken kön­nen, als an Tobi, wie er ganz ruhig und beiläu­fig sagt, er hätte es getan. Ich bin hoch gegan­gen, mehr gelaufen als gegan­gen, sage ich, hoch zu Tobi. Ich habe gek­lin­gelt, und der Junge hat geöffnet. Seine Mut­ter ist noch nicht von der Arbeit zurück gewe­sen. Hal­lo, hat er gesagt, sage ich. Nicht mit sich kämpfend, irgen­det­was zu ver­ber­gen, wie Kinder in seinem Alter es tun, wenn sie etwas zu ver­ber­gen haben, nicht druck­send, nicht ver­legen, hat er ein­fach Hal­lo gesagt. Er hat sich gefreut, mich zu sehen, wie er sich immer in sein­er zurückgenomme­nen Art freut, wenn er mich sieht, mehr aber auch nicht. Ich bin zu ihm hinein, sage ich. Ich habe ihn gefragt, ob er etwas mit Banor zu tun hat. Dem bösen Mann, hat Tobi zurück­ge­fragt. Ich habe genickt. Und er hat genickt. Er hat mich offen und ruhig, jeden­falls nicht davon aufgewühlt, etwas Unge­heuer­lich­es getan zu haben, ange­se­hen und genickt.

Wie, habe ich gefragt, sage ich. Ein­fach so, hat er gesagt. Ein­fach so? Ein­fach so. Zeige es mir, habe ich ihn aufge­fordert, jet­zt gle­ich. Zeige es mir. Und während ich zum zweit­en Mal Tobi auf­fordere, es mir zu zeigen, ihn dazu brin­gen will zuzugeben, dass seine Behaup­tung halt­los ist, die Spin­nerei eines fan­tasiebe­gabten Jun­gen, der zu viel, zu lang alleine ist jeden Tag, greife ich in die Brust­tasche meines Hemdes. Ich will nicht in die Brust­tasche meines Hemdes greifen, wo, wie immer, wie Tobi es zig Male beobachtet haben dürfte, wenn ich mir eine gedreht habe, das Ein­wegfeuerzeug sich befind­et. Ich will es nicht, aber ich tue es. Ich hole das Feuerzeug her­vor, sage ich. Ich will es nicht, sage ich, aber ich lasse eine Flamme auf­sprin­gen. Ich halte mit der Recht­en das bren­nende Feuerzeug, als gäbe es in der Dunkel­heit etwas zu beleucht­en. Ich halte mit der Recht­en das bren­nende Feuerzeug, obwohl ich gar nicht weiß, dass ich es halte. Dann nähert sich meine flache linke Hand, seht ihr, sage ich, diese linke Hand, und strecke ihnen meine mit einem Ver­band umwick­elte Linke ent­ge­gen, der Flamme, ver­har­rt über der Flamme, bis ich auf­schreie vor Schmerz.

Alle, Gop­pel, Misch, Kirschbaumer, sog­ar, denke ich, Raspel auf seinem leeren Stuhl, sehen mich an, als wäre ich mit einem Mal kom­plett von ein­er dün­nen, trans­par­enten Schicht über­zo­gen, die aus mir einen anderen macht, einen, den sie nicht ken­nen.