Natascha Wodin erhält den „Boccaccio.cc-Preis für die beste Erzählung des Jahres“

 

Natascha Wodin wird für ihre Erzäh­lung „Nach­barin­nen“ mit dem erst­mals vergebe­nen Preis der Lit­er­atur­plat­tform Boccaccio.cc für die beste Erzäh­lung des Jahres aus­geze­ich­net.

Die Jury, beste­hend aus Antje Rávik Strubel, Julia Franck, Thomas Stan­gl und Tonio Schachinger, hat die Erzäh­lung aus ein­er hochkaräti­gen, zehn Titel umfassenden Short­list aus­gewählt, die von der Redak­tion der Lit­er­aturzeitschrift VOLLTEXT auf Basis von ins­ge­samt mehr als tausend einge­sandten Tex­ten erstellt wurde.

Für den Preis kamen Erzäh­lun­gen und andere kurze Prosafor­mate in Frage, die zwis­chen 1. Novem­ber 2023 und 31. Okto­ber 2024 in Erzählbän­den, Lit­er­aturzeitschriften oder auf lit­er­arischen Web­sites pub­liziert wor­den sind. Die prämierte Erzäh­lung stammt aus Natascha Wodins bei Rowohlt erschienen­em Band Der Fluss und das Meer.

Der „Boccaccio.cc-Preis für die beste Erzäh­lung des Jahres“ ist mit 10.000 Euro dotiert und wird kün­ftig jährlich vergeben. Ziel des Preis­es ist es, die Aufmerk­samkeit auf die Gat­tung der Erzäh­lung zu lenken, die im deutschen Sprachraum einen unver­di­ent schw­eren Stand hat und vom Buch­markt häu­fig überse­hen wird. Der Prozess der Nominierung ist prinzip­iell für alle Inter­essierten offen, ins­beson­dere Ver­lage und Autoren/Autorinnen sind ein­ge­laden, preiswürdi­ge Texte vorzuschla­gen.

Über Natascha Wodin
Natascha Wodin, 1945 als Kind sow­jetis­ch­er Zwangsar­beit­er in Fürth/Bayern geboren, wuchs erst in deutschen DP-Lagern, dann, nach dem frühen Tod der Mut­ter, in einem katholis­chen Mäd­chen­heim auf. Auf ihr Roman­de­büt Die gläserne Stadt, das 1983 erschien, fol­gten zahlre­iche Veröf­fentlichun­gen, darunter die Romane Nacht­geschwis­ter und Irgend­wo in diesem Dunkel.
Ihr Werk wurde unter anderem mit dem Her­mann-Hesse-Preis, dem Brüder-Grimm-Preis und dem Adel­bert-von-Chamis­so-Preis aus­geze­ich­net, für Sie kam aus Mar­i­upol wur­den ihr der Alfred-Döblin-Preis, der Preis der Leipziger Buchmesse und der Hilde-Domin-Preis für Lit­er­atur im Exil 2019 ver­liehen. 2022 wurde sie mit dem Joseph-Bre­it­bach-Preis für ihr Gesamtwerk aus­geze­ich­net. Natascha Wodin lebt in Berlin und Meck­len­burg.